Obertor, Aquarell um 1860.
Privatbesitz
2022
Foto: Dieter Wissing
1920er Jahre. Foto: Archiv Jürgen Haas
1906.
Foto: Archiv Jürgen Haas
“Die geschmückte Oberstadt”, steht auf der Rückseite des Bildes, undatiert. 1960?
Foto: Archiv Hans Peter Berger
50er Jahre. Foto (Postkarte): Archiv Christel und Fritz Klipfel. Die Postkarte mit Autos aus den 50er Jahren zeigt den damals noch übermalten Obertorturm. Erst zur 600-Jahrfeier der Stadt im Jahr 1960 erhielt das Baudenkmal aus dem 13. Jahrhundert ein Fallgitter, den Adler und wieder eine Sonnenuhr, wie in früheren Zeiten. Unsichtbar übermalt wurden zur 600-Jahrfeier die hier noch deutlich zu sehenden, tiefen Risse am Turm, linke Seite abwärts. Links im Bild Haus Dr. Pfaff/Dr.Wink mit dem einstigen hölzernen Anbau, der nach 1960 abgerissen wurde. Ebenfalls links im Bild das Modehaus J.C. Wolber (Inh. Eugen Heinzelmann, aus Schiltach stammend). Bis in die 1930er Jahre existierte dort das jüdische Textilgeschäft Blum & Söhne. (Anm.: Herr Blum war mit dem Drechslermeister August Lehmann befreundet und plauderte oft mit ihm am Werkstattfenster, heute Haus Doll Ecke Höllgasse/Victor-Kretz-Straße). Herr Blum besuchte die Familie Lehmann/Doll nach dem Krieg und sagte zu Herrn Doll: „Ihr Schwiegervater war ein echter Demokrat“. Daneben das Wirtshaus Wölfle (heute Pfeffermühle). Damals ging es rund und laut her, störend bis spät in die Nacht, erzählen die Anwohner noch heute. Besitzer damals: Familie Höferlin. Frau Höferlin hatte die Wirtschaft später an Familie Hennig verpachtet, die aus Haslach stammte. Später (vor 1970) pachtete Familie Walter und Steffi Hennig die Wirtschaft „Brauerei Willmann“ (heute Ärztehaus Dreher). Vor dem Wirtshaus Wölfle steht ein alter Opel (Olympia oder Kadett). Auf der Treppe vor dem Eingang zu seinem Laden und der Werkstatt (heute Haus Klaschka) blickt der Schuhmacher August Wußler mit Arbeitsschurz Richtung Kamera. Aus dem Fenster oben schaut eine seiner Töchter in die gleiche Richtung, vermutlich die spätere Frau Distler. Im Nebenberuf war August Wußler der letzte »echte« Nachtwächter der Stadt Gengenbach. Seine abendliche Erscheinung mit dem schwarzen Umhang hatte ihm bei den Jugendlichen den Spitznamen »Zorro« eingebracht. Der Berliner Grafiker Theodor-Werner Schröder hat Nachtwächter Wußler auf die Wand (heute Lokal Lokanta, früher Haus Riehle) links am Obertor verewigt. Das Haus Wußler (heute Klaschka) gehörte ganz früher Franz Bock. Er war der Bruder von Theodor Bock (Färberhaus, Gänsbühl), dem UrUrUr-Großvater von Beate Wußler. Nach dem Haus August Wußler (1898-1967) sieht man das Haus Herb, erbaut 1704. Es ist das Haus von August Herb (1862-1921), Gerbermeister ,Bürgermeister von 1898 – 1920 und Ehrenbürger der Stadt. Nachfolger war Eugen Herb (1893-1979), Elektrotechnikermeister. Ganz rechts auf der Postkarte, ein Mann mit auffällig weißer Jacke. Ein Geschäftsmann? Am Obertor, rechts im Bild zu sehen, gab es bis 1939 den Friseur, Bader und Zahnarzt Hermann Engler. Dieser zog dann um ins heutige Eckhaus am Marktplatz, Ecke Hauptstraße/Victor-Kretz-Straße (heute Michelangelo). Englers Schwiegersohn hieß Hodapp, Vater von Paul Hodapp, von dem diese Information stammt. ©Ellen Dietrich Danke allen, die mithalfen, diese Informationen zu recherchieren: Christel und Fritz Klipfel, Beate Wußler, Katharina Suhm, Alexander Bächle, Sigrun und Richard Feger, Hubert Boden, Paul Hodapp, Konrad Geiger, Simone Haas und Friederike Schaaf. Siehe auch die spannende Biographie von Gerold Glatz über Hermann Engler in den Gengenbacher Blättern 1994, Seite 40-41.
1930er Jahre – Zeit des Nationalsozialismus. „… Wehrhafte Tore und Türme umfassen die Altstadt, in denen das Fachwerk einen besonderen Platz einnimmt. Die vergangene Zeit einer jüdisch durchsetzten Kultur hat leider auch hier ihr Unheil angerichtet. Seit 1939 wird nun planmäßig die Bereinigung und Verschönerung des Stadtbildes durchgeführt. …“, schrieb Bürgermeister Anton Hägele (1939- 1945) in der Broschüre: „Fachwerkbauten der ehemals freien Reichsstadt Gengenbach“, veröffentlicht nach 1939.
Foto: Familienarchiv Schaaf
Szene am Obertor, undatiert: “Agnes Bauer und ihre Schwester, eine der letzten Landwirte im Oberdorf”, steht auf der Rückseite des Bildes.
Foto: Familenarchiv Schaaf
60er Jahre.
Foto: privat
Postkarte undatiert.
Archiv: Christel und Fritz Klipfel
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