Stellungnahme Grabenstraße

Thema: Pflastersteine / Bitumen (=Erdpech) / Asphaltbelag.
Stellungnahme des Historischen Vereins Gengenbach,
Pfingsten 2021
Der Historische Verein Gengenbach plädiert für den Erhalt des historischen Straßenbelages und deshalb, nach der Straßen-Sanierung, für eine erneute Verlegung von Pflastersteinen aus nachhaltigen, ökologischen Gründen, im Sinne des Schutzes der historischen Gesamtanlage des Stadtbildes:
– Pflastersteine sind ein langlebiges, nachhaltiges Naturprodukt und damit ein echtes, ökologisches Baumaterial.
– Pflastersteine beeinflussen das Mikroklima günstig durch Speichern von Regenwasser und Pflanzenbewuchs.
– Pflastersteine heizen sich nicht so schnell auf wie Bitumen/Asphalt. Pflastersteine tragen mit dazu bei, dass das Leben in der eng bebauten Innenstadt im Sommer auch bei wachsender Gluthitze einigermaßen erträglich bleibt.
– Pflastersteine sind kostspieliger in der Anschaffung als Bitumen,
aber kostengünstiger bei künftigen Straßenreparaturarbeiten.
– Pflastersteine binden auch die historische Grabenstraße
(Nähe Stadtmauer) weiterhin optisch und emotional in die historische Altstadt ein.
– Pflastersteine verbinden weiterhin die untere und die obere Grabenstraße (Amtsgericht) und erhalten die einheitliche
historische Optik.
– Pflastersteine sind seit jeher ein Signal zur Geschwindigkeitsreduzierung und nicht ein Signal – wie Asphalt es wäre – zum Durchstarten und Gas geben . . .
– Pflastersteine wirken unterstützend bei allen Bemühungen, den reichsstädtischen Charakter der Stadt zu bewahren und
dadurch den Tourismus anzukurbeln.
– Pflastersteine unterstützen den Erhalt und die Attraktivität der historischen Gesamtanlage Gengenbach.
Dazu zählt auch das Wohngebiet Grabenstraße.
Der gesamte Bereich Grabenstraße ist kein Außenbezirk.
– Pflastersteine sollten für die Anwohner kein Nachteil sein.
Pflastersteine sind nicht die Ursache für Verkehrslärm und Raserei, worüber die Anwohner in ihrem Wohngebiet aber zu recht seit langem klagen. Deshalb unterstützt der Historische Verein alle längst notwendigen Baumaßnahmen und Aktivitäten zur Geschwindigkeitsreduzierung und Verkehrsberuhigung im Wohngebiet Grabenstraße: Verengung durch Bürgersteige, Parkplätze, sofort andere Hängung des Schildes »Tempo 30« gegenüber Cafe Birnbräuer (jetzt verdeckt durch Halteverbotsschild, besser direkt darunter hängen), Bodenwellen, Blitzampel!, extraspitze, sehr unebene, alte Pflastersteine und/oder auch flache Flüster-Pflastersteine . . . und dies endlich auch in der oberen Grabenstraße!
Tempo 20 für das gesamte Wohngebiet Grabenstraße!??
– Pflastersteine sollten auch im Wohngebiet Grabenstraße weiterhin Anreiz und Ansporn für alle Anwohner sein, die Außen-Optik ihrer Häuser dem reichsstädtischen Flair der Stadt anzupassen,
wie das im inneren Zirkel der Stadt geschieht.
Das kommt dem Tourismus insgesamt zugute und jenen Geschäften, die in der Grabenstraße davon profitieren können.
Thomas Guckes, 1. Vorsitzender, im Namen des
Vorstandes des Historischen Vereins Gengenbach.
Enthaltung eines Vorstandsmitgliedes wegen »Befangenheit«,
da dessen Familie in der Grabenstraße wohnt
und das Bürgerbegehren unterschrieben hat.
Diese Stellungnahme umfasst im Wesentlichen die Inhalte unserer kleinen Diskussion,
die die Teilnehmer*innen unseres 3. virtuellen Arbeitstreffens
am 7. Mai 2021 geführt hatten.